Mein Leben mit Hund

Mein größter Wunsch war es schon immer, einen eigenen Hund zu haben.

Seit Geburt an hatte mich eine Fellnase begleitet.

Zuerst war unser Mischling, Blacky, bei uns. Er hat immer auf mich aufgepasst und wenn Besuch da war, hatte er stets darauf geachtet, dass mich keiner mitnimmt 😉

Meine Eltern sagten, er hat mich von Anfang an geliebt und es als seine Aufgabe gesehen, mich zu beschützen.

Echt süß wenn ich mir vorstelle, dass er immer kontrolliert hat, ob ich noch da bin. Trotzdem war er zu jedem freundlich und jeder durfte nach mir schauen.

Es ist für mich das schönste mit Tieren aufwachsen zu können und ich bin so dankbar, dass ich das konnte.

Als Blacky damals mit 14 Jahren eingeschläfert werden musste, hatten wir erstmal keinen Hund. Vor allem für meine Mutter war es sehr schwer gewesen Blacky gehen zu lassen.

Aber ca. 2 Jahre später war es doch soweit. Meine Tante hatte uns damals Videos von einem Jack Russell Wurf geschickt, da sie sich einen Welpen aus dem Wurf ausgesucht hatte. Uns ist dort direkt ein Welpe aufgefallen, der uns so gut gefiel. Wir gingen aber davon aus, dass alle Welpen schon vergeben sind. Aber genau dieser kleine Fratz war noch frei und dann haben wir uns spontan für einen quirligen Jack Russell entschieden. Damals war ich 9 Jahre alt.

Bonnie war sehr lernbegeistert und sie hat gut gehört.

An einem Freitag, den 13. gingen meine Großeltern früh morgens mit Bonnie spazieren.
Es war Februar, es war dunkel. Sie haben sie auf dem Feld abgeleint.

Bonnie hatte eine Spur aufgenommen, ist weggelaufen und leider mit einem Auto zusammengestoßen. Sie hatte nicht überlebt. Auch jetzt, so viele Jahre später (damals 2004), kommen mir noch die Tränen wenn ich daran denke. Für mich das schlimmste was passieren konnte. Seitdem habe ich echt eine Abneigung gegen diese Freitage…

Meine Großeltern hatten sich große Vorwürfe gemacht, meine Oma kam an dem Tag ewig nicht nach Hause, weil sie Angst vor unserer Reaktion hatte.

Jede Zeitungsannonce haben sie angeschaut, um jemanden zu finden, der Welpen hatte. Sie wollten uns dadurch den Schmerz etwas nehmen.

Wir haben auch jemanden gefunden, und wir wollten uns die Welpen anschauen. Einen Tag nach meinem Geburtstag sind wir also in den Westerwald gefahren und haben uns die kleinen Racker angeschaut. Sie waren auch bereits 8 Wochen alt und wir haben uns für einen der Welpen entschieden.

Somit zog Jule bei uns ein. Jule war auch eine kleine quirlige Jack Russell Hündin und extrem anhänglich.

Rollmops Jule

Mit ihr sind wir damals nicht in die Hundeschule sondern haben das wichtigste alleine beigebracht.

Wenn ich darüber nachdenke, was sie alles machen durfte, würden wir wohl nach heutigem Stand die größte Kritik bekommen. Wo man doch gefühlt einem ganz bestimmten Schema nachgehen muss ;-P

Ein Beispiel: Jule blieb ungerne alleine. Sie war allerdings ruhig wenn sie es sich auf dem kleinen Küchentisch, der vorm Fenster stand, setzen durfte und rausschauen konnte. Also bekam sie immer eine Decke auf den Tisch gelegt und wahrscheinlich fand es jeder lustig, der am Fenster vorbeiging und den Hund auf dem Tisch sah 😀

Als ich 2016 mit meinem Freund zusammengezogen bin, hatten wir keinen Hund und ich habe direkt gemerkt wie sehr ich es vermisse. Also fing ich an ehrenamtlich im Tierheim zu helfen.
Leider waren genügend Helfer für die Hunde vorhanden, also wurde ich bei den Katzen eingeteilt. Ich bin nicht der große Katzenfan aber ich wollte auf jedenfall helfen.

Nach der erledigten Arbeit bin ich mit den Hunden spazieren gegangen.

Allerdings waren die Hunde einfach froh Auslauf zu bekommen, zu schnüffeln und sich zu bewegen und haben sich wenig für mich interessiert.
Und da es immer ein anderer Hund war, konnte ich auch keine Bindung aufbauen.

Es war schön aber es fehlte etwas.
Vor allem konnte ich nur einmal die Woche aushelfen.

Der Wunsch nach einem eigenen Hund war also immer noch unerfüllt.

Ständig habe ich überlegt wie wir es hinbekommen, Arbeit und Hund unter einen Hut zu bekommen. Die Arbeitszeiten lassen es nämlich bei uns ohne Hilfe nicht zu. Meine Eltern wollte ich aber nicht fragen, ich wollte nicht, dass sie sich verpflichtet fühlen „Ja“ zu sagen.

Umso glücklicher war ich, als meine Mutter es von selbst sagte. Wir waren damals mit Jule spazieren und ich habe erzählt, dass ich meinen Chef fragte, ob es nicht möglich sei, einen Hund mit zur Arbeit zu nehmen. Leider war die Antwort nein. Dann habe ich wieder angefangen zu überlegen, wie es denn doch möglich wird.

Dann auf einmal sagte sie, dass sie aufpassen können. Meine Eltern haben die Zeit (sie sind Rentner), sie sind keine Weltenbummler, fahren somit nicht ständig in den Urlaub und sie machen es gerne.

Ich konnte es erst nicht glauben und fragte auch noch Tage danach, ob es ernst gemeint war.

Somit war dann klar, dass sich bei uns in naher Zukunft etwas ändert.

Wie es dann zu Fay kam, erzähle ich euch im nächsten Beitrag 🙂

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