Reiseübelkeit beim Hund ist gar nicht so selten – vor allem bei Welpen und jungen Hunden. Als ich ein Kind war, hatten wir eine kleine Jack Russell Hündin, die schon beim Anblick des Autos speicheln musste. Heute bin ich sehr froh, dass Fay zum Glück keine Probleme damit hat – aber ich weiß genau, wie belastend das für Mensch und Hund sein kann.
Wenn dein Hund sich beim Autofahren unwohl fühlt oder sogar erbricht, ist es wichtig, die Ursache zu erkennen – und liebevoll gegenzusteuern. In diesem Beitrag erfährst du:
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Woran du Reiseübelkeit erkennst
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Welche Ursachen es gibt
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Wie du deinem Hund auf natürliche Weise helfen kannst
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Welche Hausmittel & Kräuter sinnvoll sein können
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Und warum Geduld und Training so wichtig sind
Das findest du hier:
ToggleWoran erkenne ich Reiseübelkeit beim Hund?
Reiseübelkeit äußert sich bei Hunden ganz unterschiedlich – je nach Alter, Temperament und Schweregrad. Manche Hunde zeigen nur leichte Anzeichen, andere kämpfen bereits nach wenigen Minuten Autofahrt mit starker Übelkeit oder sogar Erbrechen. Umso wichtiger ist es, frühzeitig die Symptome zu erkennen:
Typische Anzeichen für Reiseübelkeit beim Hund:
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Unruhe oder ständiges Hin- und Herlaufen im Auto
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Starkes Hecheln oder Zittern
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Gähnen – oft wiederholt, als Zeichen von Stress
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Übermäßiger Speichelfluss (Schmatzen oder Sabbern)
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Winseln, Fiepen oder andere Lautäußerungen
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Appetitlosigkeit vor oder während der Fahrt
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Erbrechen (manchmal sogar schon nach kurzer Fahrtdauer)
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Verweigerung, ins Auto einzusteigen (nach negativen Erfahrungen)
Gerade bei jungen Hunden kann es auch sein, dass das Gleichgewichtsorgan im Innenohr noch nicht vollständig entwickelt ist – ähnlich wie bei kleinen Kindern. Dann ist es gar nicht unbedingt der Stress, sondern schlicht eine körperliche Überforderung mit den Bewegungen des Fahrzeugs.
Ein weiterer, häufig übersehener Punkt: Manche Hunde haben nicht von Beginn an Reiseübelkeit, sondern entwickeln sie mit der Zeit – zum Beispiel durch ein traumatisches Erlebnis oder weil sie mit Übelkeit Autofahrten verknüpfen. Deshalb ist es so wichtig, früh gegenzusteuern und den Hund behutsam an Fahrten zu gewöhnen.
Was hilft bei Reiseübelkeit? – Natürliche Unterstützung für empfindliche Hundemägen 🌿
Die gute Nachricht: Du musst nicht sofort zu Medikamenten greifen. Es gibt sanfte, naturheilkundliche Wege, um deinem Hund die Autofahrt zu erleichtern – ganz ohne Nebenwirkungen.
1. Vitamin B-Komplex für das Nervensystem
Besonders bei stressanfälligen Hunden lohnt sich ein Blick auf den Vitamin-B-Haushalt. Denn B-Vitamine sind wichtig für ein ausgeglichenes Nervensystem und die Reizverarbeitung.
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2. Ingwer – bewährtes Mittel bei Übelkeit
Ingwer wirkt sanft gegen Übelkeit, auch bei Hunden. Verwende etwa 0,05 g pro kg Körpergewicht (max. 1 g bei mittelgroßen Hunden), fein gerieben, und mische ihn unter das Futter – idealerweise etwa 30 Minuten vor der Fahrt.
Kontraindikationen: Nicht anwenden bei Magengeschwüren, Sodbrennen oder während der Trächtigkeit.
3. Heilkräuter mit antiemetischer Wirkung
Folgende Kräuter haben sich bei Übelkeit und nervösem Magen bewährt:
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Pfefferminze: krampflösend und beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt
→ Dosierung: 0,1–0,2 g getrocknete Blätter pro 10 kg Hund, als Tee über das Futter geben
→ Zeitpunkt: 1 Stunde vor Fahrt
→ Nicht geeignet bei refluxbedingter Übelkeit (kann den Schließmuskel entspannen) -
Kamille: wirkt entspannend auf die Magenschleimhaut
→ Dosierung: 0,2–0,3 g getrocknete Blüten pro 10 kg, als Tee oder fein zerstoßen ins Futter
→ Zeitpunkt: 1–2 Stunden vorher
→ Kontraindikation: Bei Allergie gegen Korbblütler meiden -
Melisse: milde Beruhigung für nervöse Hunde mit empfindlichem Magen
→ Dosierung: 0,2 g pro 10 kg Körpergewicht
→ Zeitpunkt: etwa 30 Minuten vor der Fahrt
→ Gut geeignet bei Hunden mit nervösem Bauch
👉 Tipp: Du kannst die Kräuter auch als Teeaufguss zubereiten und über das Futter geben oder leicht abgekühlt direkt oral eingeben. Alternativ in Pulverform übers Futter mischen – achte dabei auf Bioqualität und schonende Trocknung.
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4. Fütterung clever timen
Ein leerer oder zu voller Magen kann Übelkeit fördern. Am besten fütterst du ca. 2–3 Stunden vor der Abfahrt eine kleine, leicht verdauliche Portion. So ist der Magen nicht ganz leer – aber auch nicht überfüllt.
5. Beruhigende Rituale & Reizminimierung
Stress kann Reiseübelkeit zusätzlich verstärken. Gönne deinem Hund vor der Fahrt einen ruhigen Moment, eventuell mit einer kleinen Massage oder einem Spaziergang. Ein kuscheliger Liegeplatz im Auto kann zusätzlich helfen.
6. Frische Luft & stabile Lagerung im Fahrzeug
Ein gut belüfteter Platz, möglichst weit vorne im Fahrzeug (weniger Bewegung!), hilft vielen Hunden. Eine rutschfeste Unterlage oder Transportbox kann helfen, Bewegungen abzufedern.
Autofahren mit Hund trainieren – Schritt für Schritt zur stressfreien Fahrt 🚘
Viele Hunde empfinden Autofahrten nicht von Anfang an als angenehm. Für einige bedeutet es Stress, Aufregung oder sogar Übelkeit. Doch mit etwas Geduld und Training kannst du deinem Hund helfen, das Autofahren positiv zu verknüpfen – oder zumindest entspannter zu erleben.
1. Sanfte Gewöhnung
Falls dein Hund noch keine oder wenige Erfahrungen mit dem Auto hat, beginne mit kurzen Übungseinheiten – ohne direkt loszufahren. Setze dich mit deinem Hund ins Auto, lass ihn schnüffeln, gib ihm ein Leckerli und steig nach ein paar Minuten wieder aus.
➡️ Wiederhole das über mehrere Tage, bis dein Hund entspannt bleibt.
2. Kürzere Strecken, positive Ziele
Beginne mit kurzen Fahrten – z. B. zum Spaziergang in den Wald oder zum Lieblingsplatz. So verknüpft dein Hund die Autofahrt mit etwas Schönem. Wichtig: Die Fahrt sollte ruhig verlaufen. Keine laute Musik, kein hektisches Ein- und Aussteigen.
3. Sicherheit = Entspannung
Ein sicherer Platz im Auto hilft nicht nur im Ernstfall, sondern vermittelt dem Hund auch Sicherheit. Ob Transportbox, Sicherheitsgeschirr oder faltbare Hundebox – wichtig ist, dass der Platz rutschfest, bequem und stabil ist.
4. Reizüberflutung vermeiden
Vermeide zu viele Reize beim Einsteigen oder während der Fahrt. Manche Hunde werden nervös, wenn sie alles beobachten können. Ein Halbschattenplatz oder ein Sichtschutz kann Wunder wirken.
5. Gerüche & Rituale
Vertraute Düfte (z. B. die eigene Decke, ein getragenes T-Shirt) geben Sicherheit. Auch ein festes Ritual vor der Fahrt – etwa ein kurzes „Entspannungs-Kommando“ oder ein kleines Leckerli – kann helfen, die Situation vorhersehbarer zu machen.
6. Lob & Geduld
Lobe deinen Hund für ruhiges Verhalten im Auto – und erwarte nicht zu viel auf einmal. Manche Hunde brauchen Wochen, bis sie sich an das Autofahren gewöhnt haben. Druck bringt in diesem Fall gar nichts – positive Verstärkung hingegen sehr viel.
Was tun bei akuter Übelkeit während der Fahrt? 🤢
Trotz aller Vorbereitung kann es passieren: Dein Hund wird plötzlich während der Fahrt unruhig, beginnt zu sabbern oder erbricht sogar. Das ist nicht nur unangenehm für den Hund, sondern auch für dich – denn du leidest natürlich mit. Aber keine Sorge: Es gibt ein paar Dinge, die du in solchen Situationen tun kannst – und Möglichkeiten, sie künftig zu vermeiden.
Typische Anzeichen für akute Übelkeit:
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Starkes Hecheln oder vermehrtes Speicheln
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Gähnen (als Stresszeichen)
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Unruhe, Winseln oder Zittern
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Futterverweigerung vor der Fahrt
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Erbrechen während oder direkt nach der Fahrt
Soforthilfe bei akuter Übelkeit:
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Fahrt so bald wie möglich unterbrechen. Ein kurzer Stopp kann deinem Hund helfen, sich wieder zu regulieren – frische Luft und Bewegung wirken oft Wunder.
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Schattenplatz suchen. Hitze und stickige Luft verschlimmern die Symptome. Sorge also für gute Belüftung – oder Klimaanlage auf eine angenehme Temperatur einstellen.
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Beruhigend sprechen und nicht schimpfen. Auch wenn es stressig ist – dein Hund kann nichts dafür. Ruhige Worte helfen oft mehr als jedes Mittel.
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Etwas Wasser anbieten. Achte darauf, dass es nicht zu kalt ist. Ein paar Schlucke reichen aus – zu viel auf einmal kann die Übelkeit verstärken.
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Falls verfügbar: auf naturheilkundliche Mittel zurückgreifen. Einige Kräuter oder Präparate kannst du auch unterwegs noch geben.
Für die Zukunft:
Wenn dein Hund häufiger unter akuter Übelkeit leidet, lohnt sich eine gezielte Vorbereitung auf Reisen – sei es durch regelmäßiges Training oder durch gezielte Unterstützung mit Kräutern, Vitaminen oder geprüften Nahrungsergänzungsmitteln.
Fazit: Reiseübelkeit beim Hund ist kein Schicksal – du kannst viel tun!
Wenn dein Hund unter Reiseübelkeit leidet, kann das die Vorfreude auf einen gemeinsamen Urlaub schnell trüben. Aber: Es gibt wirksame, sanfte und gut verträgliche Möglichkeiten, deinem Vierbeiner zu helfen – ganz ohne Medikamente.
Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:
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Ursachen wie Stress, Magenreizung oder Gleichgewichtsprobleme müssen individuell betrachtet werden.
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Frühzeitige Vorbereitung ist entscheidend – mit gezielter Fütterung, dem richtigen Verhalten im Auto und passenden Kräutern.
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Natürliche Mittel wie Ingwer, Melisse oder Kamille können helfen, die Übelkeit zu lindern – vorausgesetzt, sie werden korrekt dosiert und rechtzeitig gegeben.
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Vitamin B-Komplex (z. B. von Pahema) kann zusätzlich unterstützen – gerade, wenn dein Hund öfter betroffen ist.
Und nicht vergessen: Jeder Hund ist anders. Was dem einen hilft, muss beim nächsten nicht wirken. Daher gilt – wie immer in der Hundeernährung und Naturheilkunde – achtsam beobachten, ausprobieren und anpassen.
Mit dem richtigen Wissen und der passenden Vorbereitung steht entspannten Ausflügen und Roadtrips mit deinem Hund nichts mehr im Weg! 🩷
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